Katharina Prillinger geb. Edlinger und Karl Prillinger
DA RAMSAUA ÄHNL
(1810-1902) Karl PRILLINGER
=Vater von Anna PRILLINGER vereh. RONNIGER
I denks nu recht guad und siahgn va meina man Ähnl, ön groaßn Ramsaua, wia a sitzt af da Hausbänk intan Dachö, sa Tawakpfeifn raukt und umöschaut af Minsta, öd d’Hoamat vo sana Muada, oda übas Güatlök hin außö gögn d’Stadt.
Is a groaßmächtöga Mann, da Ähnl, und hat trotz sanö 90 Jahr nu a körzngrads Gstöll. D’Arbeit und d’Sorögn hamtn nöd biagn mögn, a Herrndeana oda Bugalmacha is a sa löbta nöd gwön. Sa Gsicht is meh lang ols broat, s’Hirn aft hübsch heoch, dö kloan, blaun Augal schaun nu ganz vaschmitzt öd Welt. Sa Nasn bogn wia ba an Adla. Dö schneeweißr Haar san schia oll nu da, a Glatzn wird sö nacha da neama ansiedln kinna. Daß s’Mäu oahnö Zähnt, dös tuat eahm wiadawö load, hauptsachlö zweng da Tawakpfeifn, -dö zähnt, e muaß halt ollwei ön Händ haltn und dös is weiandö schan a Plag fir eahm.
Sa Gsicht hat da Ahnl sauwa balwiert. Dös is nu a Übableibsl aus da herrschaftlögn Zeit, wo dö Intatanen, dö Baun, koan Bart ham tragn defn. Aba Faltn und Faltaln und nu häuftö Faltn siagat af da rauhn, ledan Haut, dös ghert woi dazua, dös machtn erscht so gfällö und würdö. E is wirklö a schena, alta Mann, da Ähnl. Ma mags sö frei nöd gnug schauhng ön eahm.
Da ö da groaßn Ramsau is a af d’Welt kemma. Sa Muada war a Nußbamaröschö van Bülhof z’Minsta. Schan a ötla hundat Jahr löbn und werkan d’Ähnln oll van gleia Stamm mit gleia Nam af den Seegüatl z’Intanstoan. Ham sö bal Prüllönga, Prielinga und aft d’Löst Prillinger gschriem. wias halt da Pfarra ba da Tauf vanumma, wian halt ziemt hat, ös war a so recht.
Is nacha wunaschen glögn dö groaß Ramsau, glei intan Traunstoan, netta da Gschliefwald hat sö dazwischn einögmacht, af da anan Seitn schickt da See sanö Welln zuawa, ma herts e rauschn, so nahat liegt dös Güatl ban Wassa.
Ham fleißö groit dö Ähnln hin und hin ö da Ramsau (Schafau) und ham ön Wald weitmächtö zrucktriem öd d’Heh bis afö ös Gschlief. Af da Alm drom ban Lauda(ch)see zoagn riesö Wiesnflöck heut nu vo eahn Fleiß und eahn Toan.
San echtö Herndlbaun gwöng dö Ramsauan und ham garbat und glöbt fir eahnö Rindln und Schäfö. Da Wald hat zo da sewögn Zeit nixö tragn, e war eahn schia zwida und wos a kloans Flöckö Wiesn dalittn hat, hams aft groit.
D’ Arbat is ö den Haus nia ausganga. Is amal a weng lassöga warn, hams halt ollmal wieda übas Roitn ban Lauda(ch)see oda ön Talgüatl gricht; da Wald hat e a sa Arbat valangt. Ös is zan Holzn, a Schindlbam is zan Schlagn, a Zeugholz hams nacha braucht und firn Keanspan hat a de richtö Bam gfundn wern müassn.
Ös is frei nöd zan Zamkemma, zwemal ön Tal Fuada heugn, aft Lauba heugn ön Wald und Obstgartn. D’ Sennarön is ön Lauda(ch)see grasn ganga. D’Kersch und s’Obst hat brockt wern müassn, a s’Pressn und a s’Schnapsbrenna hat sa Zeit valangt.
D’Schlittn unds Werkzeug ham önstand ghaltn wern müassn. Körb und Zizl san zan Flechtn und Ausbessan und Besn ghern bundn. A dö Bein brauchan eahn treu, ghert s’Wax und s’Henö agnumma und da neu Schwarm ön Sumpa gfangt.
Draht hat sö aba deant olls ums Vieh. San schan a ötla Küah dagstandn ön Talgüatl, a da Wintastall af da Heh hat sö mit san Jungvieh sehng lasan kinna. A weng aglöng van Haus is a gwöng und mitn Af- und Agehn is vü Zeit und Müah vabraucht warn. Übahapt ön Winta, wann vü Schnee glögn is, war da Jungstall a groaßö Plag. Aba dös nutzt nix, s’Vieh war da Reichtum firs Haus und fir d’Leut.
Und zo dera Viehwirtschaft hams d’Alm ban Lauda(ch)see und dö groaßn Woadrechta braucht und a ghabt. Dö Grenz is vo Stoanöck afn Katznstoan, Pyramidnkogö am Traunstoan, abö öd Ramsau und van Katznstoan na da Lauda(ch) bis zo da Wamaröng, ös Radmoos und nachn Almweg öd Ramsau. Dö eigantlö Nordgrenz wa dö "Hald am Edwög" gwöng und vo de hams aft nimma gwißt, wos liegt, dö Kenntnis is eahn valorn ganga.
Ön Ähnl sa Weib is vo St.Magdalena bei Pettnba gwöng, van Grödnahof is ihr Muada gwöng. Dö is olls jungs Dirndl van Grafn Engl, Herr af Seisenburg, gschwangat warn. Magst nöd grein, so a Guatsherr hat sö halt a alts Recht auagnumma, übahapt wanns Mentschal mudlsauba gwöng is.
De Graf muaß a ganz wüsta Toifö gwöng sa, ma hat vazöhlt, daß a 56 lödögö Kina ghabt hat. Das a aba öbba um a ötla Kina umgschaut hät, is nacha nöd übaliefat warn.
Dös Dirndl van Grödnahof is mit ihrn Kindal zan Schmiedömoar ö da Gschwandt kemma. Da is dös Dirndal nacha afgwaxn. Und van Schmiedömoar hats a da Ramsaua Ähnl zan Weib gholt, dö Katharina Edlinger. Weils nu af Seisnburg Untatan war und dort hinghert hat, hats da Ähnl vo dera Herrschaft loskafn müassn.
Is a bravs Weib warn un bliem. Zehn Buam und oa Dirndl hats af d’Welt bracht. Außa dö elf san woi a ötla gstoarbn, aba vo dö is neama gredt warn,-hechstn va den kloan Hiasal, dens ön an strenga Wintatag taft ham. Ban Hoamfahrn mit da Plöttn hamsn so guad eingmacht ghabt, daßn toadö hoambracht ham.
Kam daß dös Büabö sa erschtö Plöttnfahrt gmacht hat, is schan a löstö Seefahrt kemma. Ön kloan Toadntrühal hamsn auö öd Woad.
Ihrö 10 Buam hats gern ghabt, d’Ahnl, völlö stolz is draf gwöng. A dö Buam han an eahna Muada ghängt und hams groaß gehrt. Ön Ähnl sa Muada hat ollwei a ötla Kina ö da Ahnlstum ba ihr ghabt und is a sist ihra Schwiegatoachta, da Kathl, fleißö öd d’Händ ganga.
Ön Flicka, Stricka, Stopfn und Waschn fir so vü Mannsbülda is frei nöd nakemma, is a nöd zan Wunan, wann a d’Ahnl und s’Nandal, ön Buaman eahn oanzö Schwesta, tüchtö mitgholfn ham.
Is nacha a garnöd so hoaglö gwön, dahoam und af da Alm hats bal was tan. Öd d’Stadt oda öd d’Schul, öns Woaslhaus ön Weyr, sans ganz weng kemma dö Buam. Ön Summa aft schan garnöd und ön Winta hats dana wieda ön Schuan ghappat. Ham halt a weng wexln müassn, san heut da Karl und da Hans und moaröng da Franz und da Ferdl ganga. Zan Lesn und Schreibn sans aft do kemma und meh ols dö Wissnschaft hams nacha nöd afs Gwissn gnumma, ös hats nacha e tan fir dö Waldbaunbuam drin z’Intanstoan.
Dö Kinna und d’Leut z’Intastoan bis außö ös Weyr und Traundorf hams d’Ramsauaröng guad leidn mögn. Schan zweng ihra Freundlökeit und wögn ihrn güatöng Herzn. Is kam öd d’Ramsau a Arms kemma, dös nöd a Gab, a Kost, an Trunk und wanns nötö gwöng is, a Nachtlaga kriagt hät. A sist is gögn jedn Bsuach gastfreundlö gwöng; Most, Schnaps, Kersch, Birn, Zweschbn, Öpfö, Eschplöng, Nüß und Kletzn--aba a a picksüaß Henö-- je na da Jahrszeit - is nacha afgwart warn.
Hat sö amal a so fremda Kunt ön Intastoan vairrt. Hamtn e hin und hin d’Hund vabellt und d’Leit vajagt. E war a drökkö gnua, oanö Schuah, s’Gwand hängt eahm ön Fetzn na, alsdann ganz a z’lumts, awakemmas Mannsbüld, a gstungas. Hast eahms glei ankennt, daß a am End is und sa Öländ nimma lang datragn mag.
So is a va da Haustür ö da Ramsau gstandn und hat kniafällö um Erbarma bitt. D’Ahnl hatn nöd ös Haus lassn. Zerscht hamtn dö Buam ban See auba waschn müassn, mit da Bürschtn und d’Soafn is nacha nöd gspart warn. Oana vo dö Buam is mit san Fetzngwand und san Binkal weit daunö ön See gfahrn und hat dös grauslö Zeug olls vasenkt. A dö langa, zrauftn, valaustn Haar hams eahm gschnittn. Wia de Kerl sauba putzt gwöng is und sö koa Lausal me ba eahm woigfühlt hät, hat a a Hemd, a Hosn und Traga kriagt. Dös is woi nöd neu gwöng, aba deant sauba und rein, anas wia sanö grauslögn, gstungan Fetzn.
Ganz anas hat iazt da fremd Gsöll ausgschaut und völlö guad hats eahm tan, daß a van Dreck und Ungezifa los und wieda a Mensch is.
Ö da Stum hat a iazt a Häfn voi Müllösuppn und an tüchtögn Keula Broat kriagt. Dös hast nacha gsehng und neama gsehng: a so hats eahm gschmöckt. Und sa ehrlögs "Vagelts Gott !" war da Ramsauaröng da schenst Dank.
D’Ahnl hat eahm gsagt, wann a ehrlö und anständö is, mag a a n’Eicht bleim, bis a halt wieda za Kräftn kimmt. Und zo dö is a kemma; hat fleißö mitgarbat und völlö guad leidn hamtn oll ön Haus kinna. Mit san aufrichtöng "Vagelts Gott !" hat a sö vaabschiad und hat vasprocha, e wird amal va eahm hern lassn. --- Und de Mann is nacha ganz ön Vagessnheit kemma.
Na Jahrn hat a feina Herr mit a noblöng Frau ö da Ramsau zuagsprocha und vazöhlt, daß e da dreckö, zlumptö Bettla is, den dö Buam gwaschn und putzt, de ö da Ramsau afgnumma und wieda a richtöga Mensch warn is. Ö da Ramsau hat sö sa Schicksal und Virnehma zan Bessan gwendt. Heut is a a angsehnga Mann ön Boaröschn draust. E hat halt nu amal d’Ramsau und sanö liebn, gastlögn Leutl, dö’n van Dreck auazogn, dö eahm ön Glaubn an d’Menschn wieda göbn ham, sehng wolln-, und a sana Frau zoagn müassn.
Na dös war iazt nacha a Übaraschung und a Freud. Lang sans banand gsössn, ös hat ja sovü zan Dazöhln göbn. E is nu a ötlögsmal vo da Stadt einö öd d’Ramsau und hat halt da Ahnl fir ihr Nächstnliab dankt.
Zo da Arbat af da Alm und dahoam ön Seegüatl hams dö 10 Buam und dös oanzö Mentschal guad braua kinna. S’Nandl war a a Zeit Sennaröng, mua a recht a saubas Dirndl mit ihre schwarzn Haar und blaun Augn gwöng sa. Hat ihr da Dichta Kernstock, de amal am See gwön is, a Gedichtl gmacht:"S’Annal am See".
Zan Össn is ollwei gnua dagwöng ö da Ramsau. Ö da schwarzn Kuchö hats e koa Vawehna oda Schmankal göbn. Nocka, Mehlknödl, Ofnko, Sterz und Schmarrn. Müllö.- und Obststrudl und saurö Suppn san am Speiszödl gstandn. Fleisch is rar am Tisch kemma, natirlö san Kersch, Zweschbn, Öpfö, Holla und Kletzn vakocht warn. Alsdann mitn Össn hat sö nix gspießt, mitn Gwandn va sovü Leut war dös a ananö Sach. A so a Ledahosn is halt ollmal af an jüngan Bruada abaganga und is Weilandö ba den Wexl schleißö und luckarat warn.
Gschlafn ham dö Buam intaanana af Pritschn. Mitn Saa (Seegras) hams eahn an rupfan Sack gfüllt, a an Poista -- und aft a haarögö Deckn und z’friem sans gwöng mit eahn Laga. Ö da Alm hams nacha ön Heu eahn Schlafgrüabö ghabt. Mit Afbettn hät neamd a Arbat ghabt.
So sans halt afgwaxn d’Ramsauabuam wia da Hirsch und da Gams, aba pumpalgsund an Leib und Seele.
Dö schenst Zeit hams af da Alm ban Lauda(ch)see valöbt ols Haldabuam. Dö Ruah und dö stillö Oansamkeit hat eahn woi tan und hats zo richtögö Naturkina gformt. So sans dö ganz Woadzeit umananazogn na da Lauda(ch) bis öd Wamaröng und aft umö ös Radmoos. Da sans dana iabl mit’n greanberönga Halda zamtroffn, hams sö eahnö Erlöbnis vazöhlt, Messa und Kuaherndl, Reh und Gamskruckan ghandlt und tauscht. A eahn Vieh hams önand lassn, dö Jodln hätn sö glei zan Kampf gricht. Ös Gschlief, öd Fahrngruab bis afö ös Kamp sans mitn Vieh zogn und s’Wildbrat mit eahn Hirsch und Gams hats zo dera Zeit gnua göbn.
Da Wald und da Schlag mit sanö Bam, Stauna und Bör, sanö Viecha und Vögö is dö Haldabuam eahn um und af, Hoamat warn und tiaf ös Gmüat gwaxn.--Und so schen und so frei wars da drom af da Alm und ön Birö-und ön Buaman eahnö Juchza, s’Blasn afn Kuaherndl hats ja weit auö vakündt, wia froah und z’friem ols san. Eahn Kost war a Stückö Broat und dö Bör ön Schlag. Erscht ön Abnd hats ö da Alm a Müllö oda an Sterz göbn.
Ö dö Jahr hat nu da Wüld- Jaga sa Unwesn triem und is ö dö Rauhnacht talaf da Lauda(ch) mit "Hui nud Woi" anbraust kemma. Afö öd Bärngassn und aft einö öd Bärnlucka. Da hat iazt da Jaga mit san Gfolg a Intakunft gfundn. Firn wüldn Jaga laß af dö Obstbam dö löstö Frucht hänga, dö ghert eahm--und dafir bringt a koan Schadn.
A dö Schrattl ön Wald, Wiesn und Birö san ums Lauda(ch)see anhalbm und ham da eahn boshaftögs Toan ghabt. Hoaßts nacha haptguad afpassn, daß dö nöd haschpölst, sist is glei a Haxn a a !
Ön Gschlief halts sö a ganz groaßa Wüldlöng, da Gschliefmann, af. De schiabt ban Rögnweda groaßmächtö Bühöln va da reißatn Schütt bis zan See abö. Da gibts dana Tümpfö und weidö Riß, da mecht a dö einzoign ön Dreck. Gscheide du gehst garnöd ei ö den unhoamlögn Bon.
Aft is nacha garnöd lang he, ham walöschö Manna ö da Kamphöhln af Gold grabn. Sö müassn va Karba uma sa. A Jaga soi amal ö dera Höhln Eisn und Hamma gfundn ham. De Grabn vo da Fahrngruab ös Kamp afö hoaßt heut nu da Goldgrabn.
Ja, solanö Sachan gabs nu häuftö zan Vazöhln z.B. wann eahn da Tatzlwurm intakemma is, oda d’Nadan durön Bam gfahrn san. Dös olls hat dö oasama Haldabuam bewögt und eahn Hirn zan Roatn und Spinntösiern bracht.
Ö da Sennhüttn ban Lauda(ch)see is gern da Jaga zuakehrt, hat sa Müllö trunga, sa Broat mit Buda gschmiert, mit da Sennaröng sanö Gspoaß gmacht und wia a Haftlmacha vazöhlt und afgschnittn. Iabl is a a ö da Hüttn üba Nacht bliem, hat gnachtögt, daß dös arm Weibaleut nöd ollwei so alloan sa mua. Um solanö Sachan ham sö dö Ramsauabuam, dö mehra Weil warn zwe af da Alm, nacha nöd gschert. Eahn Denga und Valanga is netta ba da Bix van Jaga gwön-- und wie halt d’Sennaröng gar so liab zan Jaga gwöng is, is sa Herz a a weng rogla warn und e hats ö dö Buam valaubt, daß a ötlögsmal öd d’Luft schiaßn defn.
Dö Buam san awö öd d’Wies und ham freudö zan erschtnmal öd d’Reh pulvat- und dö zwe ö Hüttn ham dawei glückselö Süaßholz graschpölt. Dösmal is ja ban Schiaßn öd d’Luft bliem, aba ös hat nöd lang daurt, hams af Hirsch und Gams gschossn und a troffn.
Dö Beut hams nu ba da Nacht hoambracht abö d’Ramsau. Mei Liaba, da soist ön Ähnl aft ghert ham, wia de nacha aghaust hat mit dö Buam. E hats standapedö nöd mögn und glittn, daß dö Buam schiaßn oda gar jagan. Schan zweng den nöd, weils eahnö Köpf und eahnö Gedanga nacha meh ban Wildbrat ols ban Vieh hätn. Und dana is ja a vabotn und ma hätt aft netta Gschichtn mit dö Jaga und dana a mitn Gricht z’toan kriagt.
Und d’Ähnl hat e mitn Wildbrat nöd angehn, hats a nöd richtn kinna. Dö Buam ham af dös Fleisch ollmal dös gschaftö Kathal kriagt- und ham afts Wildbrat nimma Schmöcka kinna. Hams dana s’Fleisch ö dö Nachban und dö arma Leut gschenkt.
Aba dö Schützn san ollei köcka warn und ham iazt schan selm an Stutzn und Pulva und Blei ghabt-, und fleißö gnutzt. Da Widbrathandla ö da Stadt hat eahns Fleisch agnumma und da Weißgarba is zo büllögö Fell kemma. Dö zwe Hauptspitzbuam ham nacha dös Wildaratreim eifrö gfördat.
Da Ähnl is iabl fuxtoifölswüld ö dös unguadö Toan va dö Buam dreingfahrn, hat aba nixö meh gnutzt. Da Jagdtoifö is ö dö Buam gfahrn und hat eahnö Herzn ön Bschlag glögt. Ausn Gspül is a Gwehnat, a Leidschaft warn, - sö ham’s Jagan nimma gratn kinna. D’Jagarei is eahn ös Fleisch und Bluat ganga.
Oanö weida was z’bedenga san dö Ramsauabuam dera wüldn Jagarei naganga. Am ärgan hats nacha woi da Poidl triem. De hat a ganz sichanö Kugö ghabt, den is amal nix auskemma, hat a sa Bix anglögt. Om ön Zierla hat a ön oan Summa 25 Gams gschossn. Ön Taunö hät koa Jaga gstöllt, den sans awegs gang, den hams gfüaröcht, de hät sö af an Kampf eilassn. Gottlob, is nia so weit kemma !
Aba nu dös Dumma vo dö Buam war aft, daß eahnö Freund, Baunbuam va Obawoas, van Moarhausa und van Schimpö z’Leitn ols "Jagdgäst" gladn ham. Dunö an Schimpöbuam is dana dö ganz Wildaragschicht afmarö warn. Und dös is nacha a so zuaganga:
Da sel Bua va Obawoas hat ön Zierla af an Gams paßt, E hät nu a Häutl fir a Hosn braucht. Den sewögn Tag hat ön Ziarla a Forschtjung pirscht, aba af an Gemsn- sundan af an Wildara. Na a Zeit hat a der gschwärztn Kuntn gstöllt, de is eahm aba auskemma und ön oan Teifö abö öd d’Ramsau. Da hat a sa Schwärz agwaschn und dö Buam ham eahm a anas Gwand göbn.
Dö Sach hat nacha a Gödnbua van Ähnl, a lödöga Bua vo a Tragatoachta, den da Ähnl nöbn sanö 10 Buam mitafzogn hat, ön Gstandarm varatn. Und dö Wüldschützngschicht hat san Laf gnumma.
7 Buam und eahn Vadan ham dö Gstandarm afs Gricht ön Gmundn bracht. Da Taunö is eahn aba auskemma und afö ön Wald. Hat eahm nacha nixö gnutzt, hamtn gfangt und einbracht.
Da Hans, schan vaheirat, is ban Dampfschiff angstöllt gwöng und da Karl, a schan vaheirat, hats Stoanhauswirt ghabt,-dö zwe und da jung Schorschl san va dera Vadriaßlökeit vaschant bliem. S’Nandl, dö oanzögö Schwesta va dö Buam, is schan a ötla Jahr z’Wean vaheirat.
Ö ganz Gmundn, ö da Lamba bis afö öd Gosau hat dö Vahaftung a groaß Afsehng gmacht. So Wildbratschützn hats ja talaf hin und hin - und sa lebtta göbn. Dö mehran Leut ham nacha dös "Wüdln" nö fir a Vabrecha gwert, dös war dana aft meh ö dö Herrn eahn Afmachung. Aba ös is amal gsetzlö vabotn und inta schwara Straf gstandn. Magst dana denga, wiast magst, um dös Öck kimmst aft nöd umö.
D’Ähnl is iazt mit den kloan Schorschl alloan ö da groaßn Ramsau gstandn. Han ihr woi Nachbanleut zuaganga, daß wenögstns s’Vieh halbwegs sa Treu hat. A da Heinal, a lödöga Haldabua vo da Lamba, hat ön Lauda(ch)see fest umgschaut. Freil is häuftö Arbat af da Alm und ön Talguat liegn bliem.
Da Ähnl is nacha miglö gwöng, daß ön ihrn Jamma und Elend z’Ischl ön kaisalöng Hoflaga ban Kaisa Franz Josef a Audienz kriagt hat. D’Majestät hats woi anghert, aba dö is ja selm a groaßa Jaga gwöng und hat fir d’Schützn van Intanstoan koa Vaständnis, nu wenöga a Herz ghabt. Dö Roas ös Hoflaga af Ischl is umasist gwöng.
Ön Wels is nacha den Ramsauan da Prozeß gmacht warn. A ötla Buam san af Subn kemma, ham dort s’Körbflechtn, Besnbindn und Draxln glernt, was spöda dahoam guad braua ham kinna. A ötla Buam san ön Wels bliem und da Ähnl hat 3 Moanat ön Gmundn Woahnung gnumma. D’Welsa Zeitung hat üba den Prozeß ganzö Seitn gschriem, ols wann Östarei zan z’Grund gehn gwöng wa.
Ö san Zeitlang hat da Ähnl mit sanö 60 Jahr s’Pfeifnrauka angfangt und hat nacha nu 30 Jahr fleißö graukt. Va dö Gmundnabürga hat a vü Bsuach ghabt und a da Kerkamoasta is a alta Bekannta gwöng. Is eahm nix aganga ön Ähnl. Ö den noböln Hotäl hat a dö Zeit vo da Ramsau zwe guadö Sau, 12 Ema Most und 10 Lita Zweschban gliafat kriagt. Ös ghertsö deant, daß ma an Bsuach was afwart.
Ols is wieda guad umöganga? Zerscht is da Ähnl ols Pfeifnrauka hoamkemma, aft san d’Welsa und z’löst dö Kerbflechta und Besnbinda va Subn gsund und volla Kraft und Saft unvadorbn angruckt.
Hamt eahns gmörkt und koa Schuß is meh gfalln af da Alm und ön Woadland vo da Ramsau. Oll Buam san wieda fleißö da Arbat naganga, hat a niada meh zuagreifn müassn, dö ältan Gschwista warn schan ausn Nöst.
Und da Gödnbua van Ähnl, de dö ganz Gschicht mit san Varat afmarö gmacht hat, is zan Scheibn kemma. Zan Dank is a ban Arar ols Forschtgeimö ankemma und hat mit da Zeit a schenö Förstastöll kriagt.
Mitn Traunö-Vedan hast aft lacha müassn, e hats nöd gnua lobn kinna, wia guad und schen s’nacha z’Subn gwöng is: "völlö fein, oll Tag a neugs Leintuch, a oangs Gwand und Trittlöng, Kost nöd schlecht, a freundlögö Behandlung, netta auö hast nödmögn, sist häst glei bleim mögn" -dös warn sanö Sprüch. D’Roas af Subn war sa oanzögö Fahrt mit da Eisnbahn ö san Löbn.
Da Wildara-Prozeß hat ön Ähnl vü Sorgn und Kumma gmacht und dazua an Batzn Geld kost. E hat vo koana Bix, koan Wildbrat, koan Jaga und Gstandarm meh was hern oda wissn wolln.
Nu dazu macht eahms s’Arar, da Staat, sa Alm am Laudasee und sanö altn, groaßn Woadrechte schan ötla Jahr streitö.
Mua a weng schlampat heganga sa ö da Ramsau. Üba eahn groaßn Bsitz, dö ausbroatn Woadrechte san kanö Afzeichnunga, koanö Schriftn ö da Ramsau glögn und ön Grunbuach is a ganz weng zan findtn. Hams dö nia umgschaut, nix eintragn lassn - und a so is halt "na altn Brau und Herkemma" a ötla hundat Jahr dahinganga, bis dana dö Sach van Arar afgriffn warn is.
Um d’Alm, Wiesn und Walda und ö groaßn Woadrechta is a langwieröga Prozeß ön Gang kemma, de sö durö 20 Jahr dahinzogn hat.
De Stritt um sa Sach hat aft ön Ähnl ganz ön Bschlag gnumma und eahm vü Sorögn und Roatarei afglögt. Mit Händn un Füaßn wia ma sagt, hat a sö gwöhrt und a tüchtöga Advakat, da Dr. Wieser z’Wels hat sö um dös Recht van Ramsaua rüahrö angnumma.
Va rundum und vo da Weit hat da Ähnl iazt Zeugn afbringa müassn, daß dös und dös Flöckö und dö und dö Woad sat Menschngedenga za da Ramsau ghert hat. Wos na a weng anmögn hat s’Arar, hatsn einbissn, gstrittn und ön Ähnl s’Löbn saur gmacht.
Häufö is a abö af Wels zan Dr. Wiesa, san treun Helfa. Bal is a mit besta Hoffnung, aft wieda ganz z’druckt hoamkehrt. Und ollwei wieda hat sö da Prozeß öd d’Läng zogn; s’Arar hat nacha gmoant, den Intastoanaschädl müassns woach kriegn. Ham eahm ollö miglöng Vagleicha virglögt und Fallna gstöllt, -ham aba koa Glück ghabt, da Ähnl hat nöd nagöbn. Af Biagn und Brecha hat a sö eingstöllt.
Und na 20 Jahrn hat da Ramsua ö Prozeß göngs Arar ganz und gar gwungs.
Ols Abfötögung hat eahms Arar hübsch an Wald anbotn, da Ähnl hat 15 Joch ban Talguad glögn valangt und a kriagt. Ön Dr. Wiesa hats Arar, da Staat, auf eahm nehma müassn.
Ös hät nu a ötla strittö Flöck und Rechta göbn, -so dö "Hald am Edwög". Wos aba liegt, wo sanö Grenzn san, hams ö da Ramsau neama gwißt, dö Kenntnis is valurn ganga und Zeugn ham a koa meh glöbt. S’Arar häts natirlö gnau sagn kinna, hat sö aba mäusalstad ghaltn und nixö varatn.
So hat eahn halt do zan löstn End s’löbliche Arar ollahand vaschwiegn, vo eahn Guat azwickt und wia ma sagt, aft do ums Haxl ghaut.
Dös Unrecht is ols Stachö ön Ähnl san Herzn, aba a ö dö Herzn vo sanö Buam bis zo eahn Toad bliem -und daß Arar betrogn hat, is ean festö Moanung gwöng, drum san dö Ramsauan eahn lebta Revoluza und Feind van Arar bliem.
Da lanö Prozeß is oll ö da Ramsau afn Gmüat glögn und dö groaß Liab zo da Alm und da Woad hat drinta schwa glittn.
Und wie dö Kina weilandö a zo eahna Sach, zo an Heiratsguat, kemma müssn, hat da Ähnl d’Alm und Woad am Laudasee vakaft,- aba nöd öbba ön Arar, dös hät dö Sach nia kriagt va eahm. E hat ön Herzog vo Cumberland, Kronprinz vo Hannover, an noblöng Kafa und Zahla gfundn. Ön Gold is eahm nacha s’Kaufgeld bar hinglögt warn.
Spöda hat leida da Herzog den ganzn Ramsauabsitz ön Arar vakaft. Hat ön Ähnl groaß gift, aba da magst nix macha!
Iazt hat da Ramsaua sanö Kina aussözahln kinna und a niads hat sa Heiratsguat af d’Händ kriagt.
Muaß do afschreim, wias mit olln hewarn is:
Da Karl hat d’Feichtleda Lisl (Ebner) gheirat, is Stoanhausa- Wirt z’Intanstoan warn und kindalos bliem;
d’Nandl (Anna) hat an Sachsn, Ronniger (Ferdinand) hat a ghoaßn, zan Mann ghabt, hat 4 Kina öd Welt bracht und hat z’Wean glöbt und is dort gstoaröbn;
da Hans hat d’Feichtleda Resl (Ebner) gnumma, 6 Kina zeugt und af da Post olls k.k. Postunterbeamter öd Pension ganga;
da Franz hat a Tragatochta (Schmid) hoamgführt, hat oan Kind ghabt, nacha bal Witöwa warn und sa labta ö da Ramsau glöbt;
da Ferdl hat sö ön Vorödorf a Weib gfundtn (Prielinger), hams Froschwebahaus z’Intanstoan kaft und 4 Kina ghabt;
da Anton hat sö ö da Viertau oanö gfundn, d’Eisnau kaft und 4 Kina ghabt;
da Leopold is Wirt ö da Hackapoint (Marienbrücke), sa Weib is vo Hofkira, san kinalos bliem;
da Sepp und da Lois san nan Militär gstoaröbn, s’Hoamweh hats afgarbat;
da August is mitn Kalö Sefal (Oberleitner) vaheirat, ham 3 Kina und han Bsitza vo da Ramsau warn;
da Johann Georg = Schorschl war da jüngstö Bua, e hät eigentlö Ramsaua wern soin, hat’s Müllna Nandl gheirat und is Feramüllna warn, 2 Dirndl und 1 Bua san eahnö Nachkomma.
So sitzt a halt da af da Hausbänk intan Dachö da alt Ähnl, da Auszügla vo da Ramsau; raukt fleißö weida, sinniert und roat ö dö altn Zeitn, ö san Prozeß -und kimmt a Bsuach an, fangt a halt wiada zan Vazöhln an und endt a niadsmal wieda ba san Prozeß.
Nennt dö Paragrafn, was da Dr. Wieser gsagt hat, -und wias ös Arar nacha ollmal gwendt und draht hat. Da Ähnl hat halt dö Gschicht neama ausn Kopf und Herzn bracht, is wia gsagt, sa fixö Idee warn.
A ins Ähnlkinan hat a gen vazöhlt, iabl van Prozeß, aft va ollahand was ins ön Löbn guad tuat, was ma ins mörka solln:
"Kina, trinkts koa Bier nöd, dös is Gift, bleibts ban Most und ban Schnaps, dös is natirlö und schad nix! Sats dana schan greßa und kints ös Wirtshaus gehn, tats meh losn ols redn -und wann eng we um an Rat bitt, tats zerscht guad nadenga, bevors mit da Röd auaruckts. Am Gscheidan is, wanns eng davan haltn kinnts. Is ma vor Jahrn a zwidanö Sach inta d’Füaß kemma mit an guadn Rat.
Is ma Weib sa Schwesta, mei Schwagarön vo St.Magdalena, af Bsuach öd d’Ramsau kemma.Sie hat ma vazöhlt, daß zwe Bewerba hät und halt garnöd recht woaß, den wölan ols nehma soi. Da oan is a Mühljung und da ana a Moasta von Eisnwerk z’Michödorf, sie wa aft neugierö af man Rat, was nacha toan soi. I han ihr draf gsagt: "Nimmst ön Mühljung, bleibst a Weib, nimmst ön Moasta, wirst a Frau!"
Sie hat ön Moasta gnumma. Ma Rat is nacha danöbn ganga. - Ön Hochzatstag hat da Mühljung durös Fensta ön Moasta toadgschossn. Eifasucht war sa Motiv. -Kriags i nöd, brauchts da Moasta a nöd! -Na a ötla Stund Ehstand is d’Schwagaröng a Widöng gwöng!- Und dös am End gar af man Rat. Sat dera Zeit han i mi zruckghaltn mit dö guadn Rat".
Weida hat a iabl gsagt: "Kina, gahts ja nöd öd d’Fremd, gehts nöd öd d’Stadt. da drin finds eng nia z’recht, san d’Leut sovü falsch und liadalö und betrüagn und zwickan eng an. Aft packt engs Hoamweh an, s’Hoamweh nam See, nan Wald, Traunstoan und Hoamatl.
Ös tuat eng dö fremd Sprach weh, dö Kost und ön Leutn eahn Toan. Sehgts ös e ba da Nandl Moahm, ba da Ronögaröng is e schan 30 Jahr z’Wean vaheirat und nu hats a sö nöd angwehna kinna. 10 Monat ön Jahr roats hoam und koanns schia nöd dawartn, wann da Summa kimmt, wanns wieda mit da Famülö ö da Ramsau und z’Intanstoan sa kann.
Engan Vettan, ön Seppn und Loisn is z’Linz ba dö Kaisalöng a so ganga. Ham d’Fremd nöd dapacka kinna, san krankö hoamkemma und d’Auszöhrung hats nacha öd Gruam bracht."
A ö da Bibö is da Ähnl guad bwandat gwöng. E hat gern drin glösn und ganzö Sprüch auswenö kinna und frei fir a niadö Sach hat a an Biböspruch ghabt, iabl oan zan Aschrücka, aft wieda oan zan Trost oda Afmuntarung.
Da Ähnl und Ahnl zamt eahn Dirndl und den Schübö Buam und denan eahnö Weiba san längst oll schan dahin, gfreun sö iazt af dö himmlöschn Alma und Woadn, - san froah, daß dalest san van Roitn, Heugn und van Holzn. Da drom gibts koanö Wildbratschützn, koan Jaga, koan Gstandarm, koan Prozeß und selm van Arar hams endlö eahn heilögö Ruah.
Da groaßö Stammbam mag neama waxn. Evaloist dö Blattl und Ast - und ös daurt aft neama lang, dö Zeit wird bal da sa, daß a vawelkt und vadörrt is. Und da Ähnl kriegt deant nu amal recht mit san Spruchö aus da Bibö:
"Und er wird in da Grab seiner Väter gelegt
und seiner wird nicht mehr gedacht!"
Amen
gezeichnet:
Franz Prillinger, Schuldirektor i.R.